Nur wenige Tage nach ihrem 96. Geburtstag ist Hannelore Löhr friedlich eingeschlafen und für immer von uns gegangen.

Der Liebe wegen zog es die gelernte Krankenschwester und spätere Religions- und Sozial-Pädagogin, ursprünglich aus Hagen stammend, nach Bernhausen. Hier war sie 1972 Mitbegründerin und 1. Vorsitzende der „Frauenunion Westliche Filder“, die später „Frauenunion Filderstadt“ (FU) hieß. 1973 war sie Gründungsvorsitzende des FU-Kreisverbandes. Dem im Jahr 1974 gegründeten CDU-Stadtverband Filderstadt gehörte sie zunächst als 2. Vorsitzende an. Viele Jahre später wurde sie dessen erstes und bisher einziges Ehrenmitglied.

Mit der langjährigen Gemeinderätin Hannelore Löhr, davon zehn Jahre als Fraktionsvorsitzende der CDU Filderstadt, sind so viele Dinge in und um Filderstadt verbunden, dass hier nur einige exemplarisch genannt werden.

Die Katholikin Löhr war Hauptinitiatorin des Filderstädter Kinderfaschings, der bis zur Coronapandemie alljährlich hunderte kleine und große Fastnachtsfreunde erst in die Rundsporthalle und später in die Uhlberghalle strömen ließ. 1988, nach der Einrichtung einer Frauenreferentin-Stelle, war es Löhr, die sich maßgeblich für die Schaffung eines Frauengremiums, dem späteren Frauenbeirat, einsetzte. Ebenso maßgeblich war sie im Jahr 1992 an der Gründung des „Altenzentrum Förderverein Filderstadt e.V.“ beteiligt, dessen erste Vorsitzende sie dann auch wurde. Mit dem Namen Löhr sind viele weitere Themen verbunden, so zum Beispiel Familienpass, Jugendfarm, Kernzeitenbetreuung, Kleiderkammer, „Soziales Telefon“, Betreuung St. Vinzenz, Hilfsaktionen für Poltawa, Bau des zweiten Gymnasiums (DBG).

Auch außerhalb von Filderstadt und fernab der CDU war Löhr bis ins hohe Alter aktiv. Viele Jahre war sie Mitglied in Widerspruchsausschüssen der Deutschen Rentenversicherung. Zudem brachte sie sich jahrzehntelang bei Sozialverbänden und bei einer der größten deutschen Krankenkassen ein.

Vor über 20 Jahren wurde Hannelore Löhr mit der Bürgermedaille der Stadt Filderstadt ausgezeichnet. Darüber hinaus war sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, der Landes-Ehrennadel und der Ehrennadel des Gemeindetages. Auch nach ihrem familiär bedingten Umzug nach Hamburg im Jahr 2016 war die zweifache Mutter und mehrfache Oma der Stadt Filderstadt und der örtlichen CDU treu und eng verbunden. So trug sie ganz wesentlich dazu dabei, dass im selben Jahr anlässlich des Festes der Begegnung im Wohn- und Pflegezentrum St. Vinzenz ein Konzertflügel gespendet werden konnte.

Für manch einen von uns – und vor allem der Plattenhardter Bevölkerung – wird noch der Weihnachtsmarkt 2022 in guter Erinnerung sein. War es doch Löhrs Idee dort einen über 50-köpfigen Kinderchor auftreten zu lassen. Für jedes Kind gab es im Anschluss ein von Löhr und gleichgesinnten Aktiven liebevoll gepacktes Dankeschön. Doch damit nicht genug, hatte dieser kleine Kreis noch über 500 weitere Geschenketütchen gepackt, die an große und kleine Gäste des Marktes verteilt wurden. „Selbstredend“, dass Löhr, trotz angeschlagener Gesundheit, mit ihrer Familie extra zu diesem Anlass von Hamburg nach Filderstadt kam und, trotz frostigen Temperaturen, auch noch von ihr selbst gestrickte Jäckchen, Socken und Pullover zugunsten des Fördervereins Hospiz auf den Fildern verkaufte.

Vor Jahren antwortete Löhr auf die Frage, was sie antreibt „Fairness, gegenseitige Achtung und Toleranz untereinander waren für unser Handeln immer eine Selbstverständlichkeit.“ Bis zuletzt nahm sie am Geschehen in „ihrem Filderstadt“ aus der Ferne teil. Sie kannte sich aus und wusste durchaus ihre Meinung zu aktuellen Themen zu äußern. Auf ihre immer dem Gemeinwohl dienenden Anregungen und Ratschläge müssen wir nun verzichten.

Mit großem Dank und tiefer Trauer verneigen wir uns vor der Lebensleistung von Hannelore Löhr, unserer „Grande Dame“. Wir danken der Familie Löhr für die unzähligen Stunden die sie auf ihre Mutter, Omi und Schwiegermutter verzichten mussten, weil wir „mal wieder Hannelore eben bräuchten“.

Unsere Gedanken und unsere Trauer gelten allen Hinterbliebenen. Uns allen wird Hannelore unvergesslich bleiben.

Die Trauerfeier mit Beisetzung findet statt auf dem Friedhof in Filderstadt-Bernhausen am 13. März 2024 um 13:30 Uhr.

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