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Gelungener Neustart mit Fortsetzung einer Tradition nach drei Jahren Coronapause: Mehr als 80 Gäste aus der Kommunalpolitik, der Wirtschaft und dem Vereinsleben Filderstadts kamen am Donnerstag, 2. Februar, zum Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbands Filderstadt ins Bürgerhaus Plattenhardt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Mörikesaal, vorzüglich umrahmt mit Stücken aus der Klassik von den Filderstädter Musikschule der Lehrer Aryan Dayyani am Klavier mit seiner Schülerin Elina Singer am Cello, stand ein ausführliches Referat der Organisations- und Kommunalberaterin Kariane Höhn aus Tübingen zur Kindertagesbetreuung, deren Probleme nach ihrer Einschätzung „nicht einfach zu lösen sind“. Die Expertin zeichnete die Entwicklung in der Kindertagsbetreuung der vergangenen 25 Jahre bis heute nach. Aus der Existenzangst der Erzieherinnen in den 90er Jahren keine Arbeit zu haben ist aktuell die Existenzangst der Eltern geworden nicht mehr ausreichend arbeiten zu können, um die Familie zu versorgen. Die elterliche Sorge, dass das eigene Kind zudem keine guten Bildungs- und Betreuungsbedingungen haben könnte, löst Druck auf das schon ausgezehrte System aus. Sie legt dar: Dass aktuell ein großer Mangel an Betreuungsfachkräften herrscht ist nicht allein ein Thema der Kindertagesbetreuung sondern entspricht der generellen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Der große Ausbau an Plätzen und Betreuungszeiten hat über Jahre bereits viel gefordert, ebenso wie die zunehmende Verrechtlichung des Betriebs einer KiTa. Aber das Feld hatte sich vorbereitet: mit einer Verdopplung der Ausbildungsplätze, der Schaffung eines Hochschulstudiums, einer deutlichen Steigerung des Einkommens, einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Leitungen, guten Konzepten u.a. mit dem Orientierungsplan. Alles verpufft? Alles zu wenig? Ist Kindertagesbetreuung nicht mehr attraktiv für Fachkräfte und nicht mehr tragbar für Eltern und Kinder? Kindertagesbetreuung muss neu gedacht werden, denn ein Weiter so und ein Mehr, so Höhn, ist an den Grenzenangekommen. Die schönen Seiten des Berufsfeldes kommen nicht mehr zum Tragen.

Höhn motiviert in der Verantwortungsgemeinschaft aus Fachkräfte, den Kommunen als Gewährleister der Betreuungsplätze, den jeweiligen Trägern der Einrichtungen und den Eltern, Zusammen mit dem Bund, dem Land und der kommunalen Familien gemeinsam die aktuellen Strukturen ohne „Denkgrenzen“ zu erörtern.

Ulrich Steck, CDU-Fraktionschef im Gemeinderat und stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender, führte für den berufsbedingt verhinderten Stadtverbandsvorsitzenden Wolfgang Pascher durch die Veranstaltung. Steck bedankte sich mit einem Präsentkorb bei Michael Hennrich, der am 28.02.2023 aus dem Deutschen Bundestag ausscheidet, um sich beruflich noch einmal neu zu orientieren. Seit 2002 hatte Hennrich als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis in Berlin vertreten. Er werde auch nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament „immer sehr gern nach Filderstadt kommen“, sicherte er zu.

Beim anschließenden Ständerling gab es ausreichend Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen – und die von “die Klescherei“ kredenzten Getränke und leckeres Finger Food zu genießen.

(Fotos & Text: Elke König)